Neues Arboretum in Baden-Baden

Arboretum Baden-Baden
Arboretum Baden-Baden

Der Park im Wald – das Friedrich-Eberts-Arboretum

Von japanischen Sicheltannen bis hin zu kalifornischen Mammutbäumen

Ein Bericht von Greta Hessel

Ein Arboretum ist ein Baumpark von besonderen  Bäumen.  Arbo bedeutet Baum. Die Bäume können aus anderen Ländern sein, oder besonders  selten. 

Arboretum Baden-Baden
Arboretum Baden-Baden

Die Mehrzahl von Arboretum sind Arboreten.  Davon gibt es einige: ©https://de.wikipedia.org/wiki/Arboretum

Der Begriff Arboretum wurde zum ersten mal 1838 von John Claudius Loudonin einem Buch über Bäume verwendet.  Eduard Petzold, der Parkdirektor des Prinzen Wilhelm Friedrich Karl von Oranien-Nassau schuf in Muskau das erste, aber heute nicht mehr vorhandene Arboretum zu Studienzwecken.

Die Gesellschaft Deutsches Arboretum e. V. ist ein Verein, der sich zum Ziel gesetzt hat, Baumsammlungen aus aller Welt zu studieren und anderen Menschen näher zu bringen. Sie bieten engagierten Liebhabern und Liebhaberinnen besonderer Gehölze eine Plattform zum Austausch sowie Unterstützung bei der Bewahrung besonderer Bäume und Sträucher in privaten und öffentlichen Arboreten. Wer sich für das Thema interessiert, findet hier weitere Informationen: http://www.gesellschaft-deutsches-arboretum.de/ueber-uns

Rhododendron im Arboretum Baden-Baden
Rhododendron

Also, es geht um das Studieren und Bewahren alter, seltener und auch ausländischer Bäume.

Das Arboretum Baden-Baden ist etwas ganz Besonderes

Wenn das Baden-Badener Arboretum es auch noch nicht in der Liste der Arboreten http://arboreten.de/de/startseite.html geschafft hat, (wobei die Webseite unvollständig ist) ist es auf jeden Fall eine Bereicherung für die Gäste, die nach  Baden-Baden kommen.

Auf meinem Shinrin Yoku-Weg, der  am 5 ha großen eingezäunten  Waldstück  vorbei führt, stand ich noch 2021 an den Zäunen und fragte mich, was wohl dahinter sein könnte und warum mitten im Wald, der Wald eingezäunt sein muss. Was für ein Unsinn. Vielleicht wegen der Wildschweine? Besonders schön sah das nicht aus.

Aber dann hörte ich, das sei ein Privatwaldstück, angelegt von der Familie Ebert, die eine Baumschule in Oos betrieb. 1960 kaufte Vater Friedrich Ebert das Wiesengrundstück unterhalb des Eckbergs und bepflanzte die Wiese mit Restbeständen aus der Baumschule, die er nicht mehr verwerten konnte. Aber, der Plan einer Baumschule ging nicht auf, da das Gelände zu steil war. Er und sein Sohn  Wolfgang hatten schon früh die Vision ihren Baumpark der Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Und so wuchsen Mammutbäume aus Kalifornien, Kirschbäume aus Japan, Buchsbäume, Magnolien und Rhododendronbüsche in allen Formen und Farben.

Dann las ich im Jahre  2020 in der Zeitung, dass Wolfgang Eberts das Waldgrundstück an die Stadt Baden-Baden (OB Mergen)  verkauft hatte. Ein Mitglied der FBB, Rolf Metzmaier erklärte sich bereit 50.000 Euro zu spenden. Metzmaier hatte noch als Kind auf das unbepflanzte Wiesengrundstück gespielt.

Das Arboretum Baden-Baden wird öffentlich

Dann ging alles sehr schnell. Großer Krach im Wald.  Ohrenbetäubender Lärm, wochenlang. Ich musste meinen Shinrin Yoku Weg verlegen und trauerte um die abgeholzten Bäume. Die Trauer war groß und die abgeholzten Bäume, viele. Verkehrssicherheit hatte Vorrang.

Nun konnte ich rein, in das Heiligtum, was aber nicht leicht war, denn die kleinen Kieselsteine, die auf den sehr steilen Wegen gestreut wurden, erwiesen sich als Rutschpartie. Es ist nicht nur schwer den Weg zu gehen, sondern auch gefährlich, besonders, wenn es geregnet hat. Wer keine guten  Wanderschuhe anhat, sollte lieber fort bleiben.

Die neuen Tische sind auch schon angekommen!

Tische für das Arboretum Baden-Baden
Tische für das Arboretum

Trockenheit im Sommer.

Was aber wird mit der kleinen Ruine Villa Winterhalter passieren? Noch ist sie eingezäunt und wartet auf Glanz oder Vergehen. Diese Villa gehört dem  Sohn von Wolfgang Eberts.

Villa Winterhalter im Arboretum Baden-Baden
Villa Winterhalter

Wie auch immer es weitergeht. Eine Sitzbank, dank dem Spender, steht genau auf dem Platz, wo ich sie mir gewünscht habe.  

Fotos und Text © Greta Hessel